Hosea Ratschiller auf der Suche nach der neuen Normalität.
Zuhause ist Ordnung. Halbwegs. Ehrlich gesagt ist ziemlich Chaos. So geht es nicht weiter. Das weiß jedes Kind. Die Großen wissen es auch. Und reden sich raus. Am Besten geht das mit Humor. Da kommt der Ratschiller ins Spiel. Seine Spezialität ist das "Einetheatern". Das ist Österreichisch und heißt, er steigert sich in Sachen hinein. Diesmal in seine eigene Wohnung. Dort war heute einiges los. Der Sex wurde erfunden und abgeschafft. Der Sozialstaat wurde erfunden und abgeschafft. Ein Brot wurde in einen Igel verwandelt. Und über all das wollen wir abends lachen. Dann können wir besser schlafen. So einfach ist das. Geht doch eh.
Regie: Petra Dobetsberger
Jurybegründung zum Programm: „Ein neuer Mensch“ (Auszug)
(...) „Im aktuellen Programm „Ein neuer Mensch“ hat sich Ratschiller nun (...) tatsächlich neu erfunden, weg vom alten Bühnen-Ego, hin zur Form des durchrüttelnden Einpersonenstücks a la Qualtinger oder Hader. Wenn er da anekdotisch seinen Alltag durchspielt, wird dank seiner Sprachgewalt und Assoziationskraft selbst der schlichte Gang zum Bäcker zu einem kleinen Welttheater, das en passant im Kleinen die großen Themen von Sozialstaatabbau über Klimawandel bis zum Sittenverlust aufspürt und durchanalysiert.“
Pressestimmen Hosea Ratschiller „Ein neuer Mensch“
„Ein neuer Mensch“ ist ein Glücksfall. (...) Die Dichte aus Selbstbefragung und Weltanalyse erinnert an große Ein-Mann-Stücke der heimischen Kabarettgeschichte, Qualtingers „Herr Karl“ oder Haders „Im Keller“ und „Privat“. Ratschiller ist längst nicht mehr die mögliche Zukunft eines literarisch philosophisch geprägten Kabaretts zwischen privater Einsicht und kluger Globalbetrachtung: Ratschiller ist seine allerbeste Gegenwart. (Salzburger Nachrichten)
So wie der Wiener Schmäh steht auch der Wiener Kabarettist Hosea Ratschiller für feinen, hochintelligenten, aber schön gemeinen Humor. Mal morbid-charmant, mal bitterbös. (B5 aktuell)
(...) Wie Ratschiller das hinbekommt? Er nennt es Wienerisch "einitheatern": sich hineinsteigern in scheinbare Nebensächlichkeiten, und das hat der multipel Begabte wirklich drauf. Früher wollte er lieber Pumuckl statt Meister Eder sein, immer zu den Außenseitern gehören - hat nicht geklappt: Heute ist er die Galionsfigur einer literarisch-philosophisch geprägten Kleinkunst und Paradebeispiel dafür, was für eine wunderbare Kunstform dieses Kabarett doch sein kann. Heißen Dank dafür! (Süddeutsche Zeitung)
„Ratschiller verpackt in seinem neuen Soloprogramm „Ein neuer Mensch“ Überlegungen über antiautoritäres Benehmen, Sozialstaatabbau, Klimawandel und Selbstzweifel in amüsante Familiengeschichten. (...) Es ist ein politisch brisantes Kleinbürger-Psychogramm." (Die Presse)
"So geht Gegenwartsdiagnose. Zum Abschluss schlüpft Ratschiller in diesem klugen Programm noch in die Rolle eines Grönlandhais. Der kann bis zu 400 Jahre alt werden und hat, theoretisch, von der Aufklärung bis zur Klimakrise den ganzen Menschheitswahnsinn mitbekommen. Senil dahinschwimmend, erkennt er nun nur noch eins: "Ah schau, das Eis ist auch nicht ewig." (Der Standard)
"Ratschillers fein gesponnener, leis‘-melancholischer Humor ist einer, der verhindert, dass einem der Kragen platzt." (mottingers Meinung)
"Im Kontrast zum Ton ist der Inhalt zum Teil beinhart. Seine Botschaften - ökonomische, politische und gesellschaftliche Kritik - sind nämlich bloß in weiche Seide verpackt. Humorvoll ist es aber natürlich schon." (Wiener Zeitung)
„Wer in Österreich, einem Land starker Kabarettisten von Josef Hader bis Alfred Dorfer, nach der nächsten Generation Ausschau halten will, wird bei Hosea Ratschiller das finden, was er sucht.“ (Oberösterreichische Nachrichten)
Vita Hosea Ratschiller
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*1981 in Klagenfurt. Komiker. Moderator. Autor. Schauspieler. Seit der Geburt der ersten
Tochter gerne Wiener.
1998 Die humoristische Tätigkeit beginnt mit der Radio-Revue „Club Karate“. Ratschiller wird 2003 österreichischer Meister im Poetry Slam und bald darauf „FM4 Ombudsmann“ – mit bisher über zweitausend Ausgaben die langlebigste tägliche ORF Satire-Sendung.
Bis 2008 diverse Theaterarbeiten in Wien und am Landestheater Innsbruck. Arbeiten für Radio und TV.
2009 steht Hosea Ratschiller das erste Mal als Solokabarettist im Wiener Kabarett Niedermair auf der Bühne.
2012 erhält er für sein Programm „Das gehört nicht hierher“ den Österreichischen Kabarettpreis (Förderpreis) sowie Das Kleine Scharfrichterbeil, Passau. Tourneen durch Österreich, Deutschland, Südtirol und die Schweiz.
2016 Ratschillers Stück „Der allerletzte Tag der Menschheit (Jetzt ist wirklich Schluss!)“ – (Musik: Radeschnig) wird mit dem Österreichischen Kabarettpreis (Programmpreis) ausgezeichnet
2017 folgt die Auszeichnung mit dem Salzburger Stier. Hosea Ratschiller wird Moderator der Kabarett-MixedShow„Pratersterne“aufORF1und -zusammenmitSeverinGroebnerund Stefanie Sargnagel – Gastgeber der „Letzten Wiener Lesebühne“.
Hosea Ratschiller steht für Witz mit Eleganz. Seine preisgekrönten Shows gastieren in Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz. Er macht aus lustigen Kleinigkeiten große Geschichten. Neben der Bühne bespielt er auch Radio, Fernsehen, Bücher und Filme. Am liebsten mag er Schoko und Zitrone. Geboren wurde Hosea Ratschiller 1981 in Klagenfurt. Er ist Fan des SAK und des KAC. Als Vater lebt er gerne in Wien. Sein Debut als Filmschauspieler war in der ORF Stadtkomödie „Harri Pinter Drecksau“ an der Seite von Jürgen Maurer und Julia Cencig. 2019 Das siebente Kabarett-Solo „Ein neuer Mensch“ tourt im deutschsprachigen Raum. 2020 Österreichischer Kabarettpreis (Programmpreis) für „Ein neuer Mensch“.